Geschäftsjahr 2014: reBuy emanzipiert sich von Amazon & Co.

Die Berliner reBuy reCommerce GmbH hat vor kurzem ihren Abschluss für das vorletzte Geschäftsjahr 2014 veröffentlicht, der einige interessante Angaben enthält. Demnach hatten die Berliner im Jahr 2014 bewusst auf Umsätze bei Amazon und eBay verzichtet, um ihre eigene Marke zu stärken und so unabhängiger von anderen Portalen zu werden. Während der eigene Shop daher 2014 das Umsatzziel erreichen konnte, hatten die beiden Absatzkanäle Amazon und eBay die Ziele „deutlich“ verfehlt.

reBuy Umsatz
Die Umsätze der reBuy recommerce GmbH (eigene Grafik; Angaben in Mio. Euro)

Aus diesem Grund wurde im Geschäftsjahr 2014 nach eigenen Angaben dann auch der erhoffte Gesamtumsatz verfehlt, wo die Berliner ursprünglich „eine deutliche Umsatzsteigerung zum Vorjahr“ prognostiziert hatten. Mit einem Mini-Plus von 2,8 Prozent auf 56,9 Mio. Euro netto (siehe Grafik) habe die Gesellschaft dieses Umsatzziel aber nicht erreichen können, nachdem die Berliner ein Jahr zuvor noch ein sattes Wachstum von rund 37 Prozent auf 55,3 Mio. Euro netto verbuchen konnten.

Auch beim EBITDA (vor Abschreibungen auf Vorräte) gab es im Geschäftsjahr 2014 einen negativen Wert von -1,2 Mio. Euro, obwohl der Händler von gebrauchten Medien (z.B. Bücher, Spiele, CDs, DVDs) und Second-Hand-Elektronik (u.a. Notebooks, Tablets, Smartphones, Kameras) ursprünglich für das Geschäftsjahr 2014 nach eigenen Angaben ein „leicht positives“ EBITDA prognostiziert hatte.

Weil bei Amazon.de aber hauptsächlich (margenstärkere) Medien gehandelt werden, hat sich laut dem Geschäftsbericht durch die Neuausrichtung der Anteil am Rohertrag für die Elektronik erhöht – was nach eigenen Angaben dann ein Haupttreiber dafür war, dass man das EBITDA-Ziel verfehlt hatte.

Preiskampf und Konkurrenzdruck erschwerten 2014 das Geschäft

Der Jahresfehlbetrag erhöhte sich im Geschäftsjahr 2014 auf -3,1 Mio. Euro. Zwar konnte noch bis Ende des dritten Quartals 2014 von einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 0,5 Mio. Euro ausgegangen werden. Durch einen „starken Preiskampf“ und einen „starken Konkurrenzdruck“ im Geschäft mit den Medien im vierten Quartal 2014 konnte dieses Ziel dann aber doch nicht erreicht werden.

Generell habe sich reBuy zudem im Geschäftsjahr 2014 auf das Geschäft mit Elektronik konzentriert und sich vom Handel mit gebrauchten Medien abgewandt, wo man durch die fortschreitende Digitalisierung ohnehin eine schwierige Zukunft sieht – schließlich zahlen Konsumenten bereits heute zunehmend lieber für Musik- oder Video-Streaming-Dienste als für einzelne CDs oder DVDs.

Der Umsatz mit Hardware konnte daher gesteigert werden, mit Medien war er leicht rückläufig.

Nimmt man die kürzlich publizierten Zahlen für das folgende Geschäftsjahr 2015 als Maßstab, so dürfte reBuy sehr viel richtig gemacht haben. So konnten die Berliner nach eigenen Angaben nämlich 2015 einen Netto-Umsatz von 70 Mio. Euro erzielen, was bei 56,9 Mio. Euro netto im Jahr zuvor wieder einem satten zweistelligen Wachstum von rund 23 Prozent entspricht. Erreichen konnte reBuy das unter anderem durch ein größeres Sortiment. Zusätzlich verkauften die Berliner im Geschäftsjahr 2015 erstmals in Österreich, nachdem 2014 die Umsätze hauptsächlich im Inland erlöst wurden.

Das Geschäftsmodell von reBuy besteht darin, gebrauchte Ware anzukaufen und als Second-Hand-Ware erneut anzubieten. Dabei kauft reBuy seine Produkte zum Großteil von Privatpersonen an.

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1 Kommentar

  1. Wie schön. Dann kann ReBuy endlich seine ganzen Angebote bei Amazon löschen und seinen Preiskrieg mit Medimops beenden. Viele Bücher werden von den beiden bis auf 0,01 Euro heruntergeboten. Der nächste Käufer beginnt dann bei 10,00 Euro, was die Ware auch wert ist und hängt sich preislich nicht mehr daran.

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