Geschäftsjahr 2013/14: myToys.de mit deutlichem Verlust

Die myToys.de GmbH hat im vorletzten Geschäftsjahr 2013/2014 (Stichtag: 28. Februar) einen deutlichen Jahresfehlbetrag eingefahren. Das geht jetzt aus dem Jahresabschluss für diese Berichtsperiode hervor, der seit wenigen Tagen online abrufbar ist. Demnach wurde bei einem Netto-Umsatz von 295,1 Mio. Euro ein Jahresfehlbetrag von -16,4 Mio. Euro erwirtschaftet.

myToys Online-Shop
Auf myToys.de kann man in drei Online-Shops kaufen (Bild: Screenshot)

Zum Vergleich: Im Jahr zuvor hatte der Jahresfehlbetrag nur -1,1 Mio. Euro betragen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 war der Vergleichswert mit -10,5 Mio. aber auch schon einmal zweistellig ausgefallen. Zuletzt gab es schwarze Zahlen im Geschäftsjahr 2010/2011, als die Berliner myToys.de GmbH einen Jahresüberschuss von 1,6 Mio. Euro erwirtschaften konnte.

Laut dem jetzt veröffentlichten Jahresabschluss ist der deutliche Fehlbetrag im Jahr 2013/14 für die Otto-Tochter aber keine Überraschung. So habe man erwartet, das bessere Ergebnis aus dem Vorjahr zu verfehlen. Denn durch die Integration von Mirapodo, der Liveschaltung des Multi-Shops und die Inbetriebnahme der neuen Logistik seien zusätzliche Kosten entstanden.

Geschäftsjahr 2013/14: Investitionen in Logistik und Multishop-Konzept

Zum Hintergrund: Seit dem Start in das Geschäftsjahr 2013/2014 gehört der auf Schuhe spezialisierte Online-Händler Mirapodo zu myToys, der zuvor ein Tochterunternehmen der Baur-Gruppe war (gehört ebenfalls zum Otto-Konzern). Seit November 2013 bündelt die myToys.de GmbH daher das Angebot von Mirapodo und myToys in einem zentralen Shop, so dass Kunden bei beiden Marken über einen gemeinsamen Warenkorb einkaufen können.

Zu diesem Multishop-Konzept gehört auch das auf Damenmode spezialisierte Angebot Ambellis, der aber schon seit 2010 existiert und selbst von der myToys.de GmbH stammt.

Bei der Logistik wiederum hatte myToys den Standort Langenselbold im Geschäftsjahr 2013/14 verlassen, weil die Otto-Tochter dort an ihre Grenzen stieß. Im Gegenzug wurde die Logistik an dem 80 Kilometer entfernten Standort Gernsheim ausgebaut, wo bereits seit Anfang 2011 ein Großlager für Sperrgüter und Speditionsware betrieben wird. In Gernsheim (Hessen) hatte die Otto-Tochter eine zusätzliche Lagerhalle mit einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern bauen lassen, um das weitere Wachstum des Unternehmens abbilden zu können. In diesem Zusammenhang wurde außerdem noch in neue Lager- und Fördertechnik investiert.

Trotz weniger Wachstum: myToys.de mit Geschäftsverlauf zufrieden

Der Umzug der Logistik hat auch dazu beigetragen, dass die myToys.de GmbH im Jahr 2013/14 nur um acht Prozent wachsen konnte. Zum Vergleich: Im Vorjahr kam der Spielwaren-Spezialist noch auf ein Plus von 14 Prozent – wobei das Etikett „Spielwaren“ ein wenig in die Irre führt.

Nach eigenen Angaben generiert myToys unterjährig über 40 Prozent des Umsatzes mit Mode für Kinder. Das geringere Wachstum im Geschäftsjahr 2013/14 sei daher auch noch auf einen generellen Umsatzrückgang im Modehandel 2013 zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund sei man mit dem erzielten Wachstum zufrieden, wie es gegenüber neuhandeln.de heißt.

Während die myToys.de GmbH im Geschäftsjahr 2013/14 allein einen Netto-Umsatz von 295,1 Mio. Euro erzielen konnte, kam die gesamte myToys-Gruppe in diesem Zeitraum auf 383 Mio. Euro Umsatz. Hier ist neben dem Geschäft von Mirapodo auch der Umsatz des Shopping-Clubs Limango enthalten, der seit 2013 ebenfalls eine Tochter der myToys.de GmbH ist.

Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 war der Gruppenumsatz übrigens um 10,8 Prozent auf 424 Mio. Euro gestiegen. Nach einem Bericht des Manager Magazins soll myToys dabei erneut einen zweistelligen Millionenverlust erwirtschaftet haben. Stellung dazu nimmt die Otto-Tochter aber nur bedingt. So heißt es, dass man auch 2014 in Logistik investiert und das Multi-Shop-Konzept weiterentwickelt habe. Diese Investitionen würden sich im Ergebnis widerspiegeln. Darüber hinaus habe der schwache Modehandel auch myToys betroffen.

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