Geheimnis gelüftet: Fressnapf wechselt von Baur zu Arvato

Leser von neuhandeln wissen bereits seit Februar, dass der Baur-Gruppe mit Fressnapf ein Großkunde verloren geht. Demnach beendet der Tierfutter-Händler zum 30. Juni 2015 seine Zusammenarbeit mit der Baur Fulfillment Solutions GmbH, die aktuell noch die Pakete für die Kunden des Online-Shops von Fressnapf versendet. Wer diesen Job künftig übernimmt, wollte Fressnapf-Geschäftsführer Alfred Glander gegenüber neuhandeln.de zunächst nicht verraten.

Fressnapf Online-Shop

Fressnapf-Pakete kommen künftig von Arvato (Bild: Screenshot)

So hieß es lediglich, dass man zu einem anderen Dienstleister wechseln werde, der Fressnapf noch umfassendere Services biete, mit denen man den Bedürfnissen der Kunden noch besser gerecht werden könne. Nun steht fest, dass die Arvato Distribution GmbH das Rennen gemacht hat und als neuer Fulfillment-Dienstleister das Online-Geschäft von Fressnapf abwickelt. Los geht es am 01. Juli, verschickt wird die Ware von Heideloh in Sachsen-Anhalt.

Nach Angaben von Fressnapf habe sich die Bertelsmann-Tochter „in einem mehrschichtigen Ausschreibungsverfahren“ durchsetzen können. Man sei davon überzeugt, mit Arvato einen Dienstleister gefunden zu haben, für den Service und Kundenorientierung an erster Stelle stehen. Von Arvato erwarte man „noch schnellere und kundenindividuellere Lieferzeiten„.

„Kein wirtschaftlich tragfähiger Vertragsentwurf“ mit der Baur-Gruppe

Die Baur Fulfillment Solutions GmbH war seit dem Start vor sechs Jahren für den Online-Shop von Fressnapf zuständig. Bereit seit dem vergangenen Sommer hatte der Dienstleister aus der Otto-Gruppe über eine Verlängerung des Vertrags verhandelt, der am 30. Juni 2015 endet. Laut der Baur-Gruppe kam für beide Seiten kein “wirtschaftlich tragfähiger Vertragsentwurf” zustande.

Über Fressnapf hatte der Logistik-Dienstleister im letzten Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 28. Februar) rund 15 Prozent seines Geschäftsvolumens erzielt. Durch den Verlust des Großkunden sind die Stellen von 280 Mitarbeitern gefährdet, die fast oder nur für Fressnapf tätig sind. Die Baur-Gruppe will den Verlust von Fressnapf durch neue Großkunden abfedern, man befinde sich in aussichtsreichen Verhandlungen und will bald Ergebnisse präsentieren.

Bei Fressnapf war zuletzt auch Sand im Getriebe. So konnte der Tierfutter-Versender den Brutto-Umsatz seines deutschen Online-Shops im Geschäftsjahr 2014 nur um knapp fünf Prozent auf 50 Mio. Euro steigern, nachdem es im Vorjahr noch ein zweistelliges Wachstum von 76 Prozent gegeben hatte. Als Grund nannte man Umstellungen bei der Infrastruktur.

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