Finanzen: Zooplus toppt eigene Umsatzprognose leicht

Die Zooplus AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 einen Netto-Umsatz von insgesamt 742 Mio. Euro eingefahren, wie nun die vorläufigen Zahlen für diese Berichtsperiode besagen. Der Spezialist für Tierbedarf konnte damit nicht nur um 30 Prozent zum Vorjahr wachsen und einen neuen Rekordumsatz erzielen. Der Online-Pureplayer hat auch seine eigene Prognose ein klein wenig übertroffen, die Zooplus zuvor ohnehin schon mehrmals nach oben korrigiert hatte.

Zooplus Online-ShopBei Zooplus brummt der Versandhandel mit Tierbedarf (Bild: Screenshot)

Zur Erinnerung: Ursprünglich hatte der Tierbedarf-Anbieter für das Geschäftsjahr 2015 einen Netto-Umsatz von rund 700 Mio. Euro prognostiziert. Weil es dann bereits im ersten Quartal 2015 ein starkes Plus von 34 Prozent gegeben hatte, wurde die ursprüngliche Prognose im Frühjahr auf 725 Mio. Euro nach oben korrigiert. Obwohl sich das Geschäft dann im dritten Quartal 2015 mit einem Wachstum von 28 Prozent ein klein wenig abgeschwächt hatte, wurde die bereits nach oben korrigierte Prognose noch einmal auf 740 Mio. Euro erhöht.

Um diesen Wert zu erreichen, musste Zooplus im vierten Quartal 2015 mindestens 210 Mio. Euro umsetzen. Wenn man nun vom Gesamtumsatz in Höhe von 742 Mio. Euro die Umsätze aus den ersten drei Quartalen abzieht, verbleibt für das vierte Quartal ein Netto-Umsatz von 212 Mio. Euro (siehe Grafik). In diesen Zahlen sind neben den Warenumsätzen allerdings auch immer die sonstigen Erträge wie Werbekostenzuschüsse oder Einnahmen aus Online-Werbung enthalten, so dass Zooplus die 742 Mio. Euro Netto-Umsatz als Gesamtleistung benennt.

Gesamtleistung Zooplus AGDie einzelnen Quartale 2014/2015 im direkten Vergleich (Bild: eigene Grafik)

Warum das Geschäft im vierten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut angezogen hat, wird zwar auch auf Nachfrage nicht verraten. In den drei Quartalen zuvor konnte Zooplus aber unter anderem davon profitieren, dass man bestehende Märkte stärker durchdringen konnte – so wurden zur Jahresmitte 2015 nach eigenen Schätzungen erst fünf Prozent der Ausgaben im europäischen Heimtiermarkt online umgesetzt, was viel Umsatzpotenzial für die Zooplus AG bedeutet. Zum anderen befeuert auch die Internationalisierung das Geschäft der Zooplus AG, die im vergangenen Jahr einen Online-Shop für Verbraucher in Norwegen gestartet hat und so im Sommer 2015 die Zahl der Länder-Shops von zuvor 22 auf 24 Angebote erhöhen konnte.

Kerngeschäft mit Tierfutter wächst überdurchschnittlich

Generell profitiert der Spezialversender zudem davon, dass einmal gewonnene Kunden sich sehr loyal zeigen und immer wieder bei Zooplus kaufen. Das dürfte wiederum daran liegen, dass Tierhalter immer wieder Nachschub für ihre Haustiere besorgen müssen. Vor diesem Hintergrund passt es dann auch ins Bild, dass Zooplus nach eigenen Angaben mit Futter etwa 80 Prozent vom gesamten Umsatz erlöst. Beim Futtergeschäft konnte der Spezialversender im vergangenen Jahr obendrein mit einem Plus von 36 Prozent überdurchschnittlich wachsen, während es beim Geschäft mit Zubehör lediglich ein Plus von zwölf Prozent gegeben hat.

Leser von neuhandeln.de dürfte das nicht wundern. Schließlich hatte bereits im dritten Quartal 2015 das Geschäft mit Zubehör einen “dämpfenden Effekt auf das Gesamtwachstum der Periodeverursacht. Denn beim Zubehör waren die Einkaufspreise wegen Kursschwankungen bei den Produkten gestiegen, die Zooplus in US-Dollar beschafft hatte. Die höheren Einkaufspreise hatte man dann an die Kunden weitergegeben, so dass die Ware nicht mehr so attraktiv war.

Von der Gesamtleistung in Höhe von 742 Mio. Euro im vergangenen Geschäftsjahr 2015 wurden 711 Mio. Euro über Warenverkäufe erzielt, was einem Plus von 31 Prozent entspricht. Bei den sonstigen Erträgen erzielte Zooplus wiederum ein Wachstum von rund zehn Prozent auf 31 Mio. Euro. Zum Ergebnis gibt es konkrete Zahlen, wenn der Online-Pureplayer am 23. März 2016 den Konzernabschluss für das vergangene Jahr veröffentlicht. Für das laufende Geschäftsjahr 2016 rechnet die Zooplus mit einer Gesamtleistung von mindestens 900 Mio. Euro, was wiederum ein Wachstum von rund 21 Prozent im Vergleich zum gerade abgelaufenen Geschäftsjahr wäre.

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