Cyberport-Management: Geschäftsführer Frasiak geht ebenfalls

Danilo Frasiak ist nicht mehr Geschäftsführer von Cyberport. Offiziell wird diese Personalie zwar nicht in einer Pressemeldung kommuniziert. Auf der Website des Multichannel-Händlers wird der 41-Jährige aber bereits nicht mehr im Impressum als Geschäftsführer genannt. Auf Nachfrage von neuhandeln.de heißt es, er habe das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Demnach wolle sich Frasiak eine kleine Auszeit nehmen, um sich im Anschluss daran neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Danilo Frasiak
Danilo Frasiak (Bild: Cyberport)

Frasiak war ein echtes Urgestein beim Dresdner Multichannel-Händler. So war der 41-Jährige insgesamt über 15 Jahre für den Elektronik-Spezialisten tätig, der erst vor 18 Jahren im Jahr 1998 gegründet wurde. Im Sommer 2011 wurde Frasiak in die Geschäftsführung berufen, wo er bis zuletzt für Logistik und Kundenservice zuständig war.

Seine Aufgaben im Bereich Logistik und Customer Happiness wurden künftig neu organisiert. In der Logistik will sich Cyberport in den kommenden Monaten mit einem externen Manager verstärken, wie der Multichannel-Händler gegenüber neuhandeln.de durchblicken lässt.

Die Service-Bereiche mit direktem Kundenkontakt werden dagegen in dem neuen Bereich „Customer Experience & Service“ zusammengefasst, der ab sofort von Jens Lippert verantwortet wird. Er ist seit 2014 bei Cyberport als Abteilungsleiter für die Unternehmensentwicklung zuständig und wird diese Position auch künftig bekleiden. Geschäftsführer wird er nach Informationen von neuhandeln.de nicht.

Mit Frasiak hat nun der letzte Mann das neu formierte Management-Team aus dem Jahr 2013 verlassen, mit dem der Multichannel-Händler die „nächste Wachstumsstufe“ erreichen wollte. Dazu wurde die Geschäftsführung von Cyberport mit Rainer Kiefer (damals zuständig für: Produktmanagement, Einkauf, Finanzen, Personal und Organisation), Jeremy Glück (Marketing, Stores, Webshop, Vertrieb), Thomas Koelzer (IT) und Danilo Frasiak (Logistik und Customer Happiness) neu aufgestellt.

Kollege Koelzer hatte seine Stelle bei Cyberport aber bereits zum Jahreswechsel 2014/2015 wieder aufgegeben, Jeremy Glück wiederum den Dresdner Händler im darauf folgenden Frühjahr 2015 aus persönlichen Gründen verlassen. Kiefer hatte sich im Herbst 2015 von Cyberport verabschiedet.

Cyberport Kennzahlen
Bei Cyberport gab es zwei Jahre in Folge einen Verlust (Bild: eigene Grafik)

Im vorletzten Geschäftsjahr 2014 hat Cyberport einen Netto-Umsatz von 508,8 Mio. Euro erzielt. Demnach gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von rund zehn Prozent, was auf diesem Umsatzniveau durchaus als Erfolg gelten sollte. Nachdem der Elektronik-Händler aber bereits ein Jahr zuvor in die roten Zahlen gerutscht war, gab es auch 2014 einen Verlust (siehe Grafik). Damals hatte Cyberport zum einen zwar den Umsatz durch attraktivere Preise und neue Ladengeschäfte steigern können. Doch parallel hatte der Wettbewerb nach eigenen Angaben „an Schärfe zugenommen“.

Demnach informieren sich immer mehr Verbraucher vor einem Kauf in Preissuchmaschinen und stöbern im Internet nach Gutscheinen, was für einen „anhaltenden Druck auf die Preise“ sorge. Dazu würden nach wie vor neue Online-Händler mit preisaggressiven Angeboten auf den Markt drängen. Weil Stores in München und Berlin eröffnet wurden, waren Personalkosten und Mieten gestiegen.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 gab es einen Netto-Umsatz von insgesamt 560 Mio. Euro und damit erneut ein zweistelliges Plus (+ elf Prozent). Aus Sortimentssicht sei Cyberport vor allem durch den IT- und Notebookbereich und hier besonders durch Apple gewachsen. Weiße Ware sei noch ein jüngeres Sortiment, aber auch stark im Wachstum begriffen. Profitiert haben dürfte Cyberport nicht zuletzt auch von den zwei neuen Ladengeschäften, die bereits im vorletzten Geschäftsjahr eröffnet wurden und 2015 erstmals ein gesamtes Geschäftsjahr zum Umsatz von Cyberport beitrugen.

Im Jahr 2015 ging zudem noch ein zweiter Store in Wien an den Start, nachdem Cyberport in der österreichischen Landeshauptstadt bereits seit November 2011 mit einem ersten Ladengeschäft vertreten ist. Wie sich das Ergebnis 2015 entwickelt hat, wurde bislang aber nicht verraten.

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